Emil Nacke hatte in Kötitz, das seit 1935 zu Coswig gehört, eine Strohstoff-Fabrik gegründet, die circa Ende des Jahres 1884 mit der Produktion begann. Es folgte ein Zusammenschluss mit anderen Strohstoff-Fabriken. Bis 1898 war Emil Nacke als Gesellschafter in der AG. Während des Ersten Weltkrieges kam es kurzzeitig zum Produktionsstillstand. Ab 1916 wurde Holzzellstoff hergestellt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden zwei Folgefirmen. Das war einerseits die 1948 nach Rheindürkheim im westen Deutschlands und deshalb in Rheinische Zellstoff AG umbenannte Aktiengesellschaft (sie wurde 1963 aufgelöst), und andererseits der unter VEB Zellstoffwerk in Sachsen, nahe Dresden produzierende Betrieb. Erst 1946 lief im Werk die Produktion langsam wieder an. Das Zellstoffwerk wurde 1968 Teil der Vereinigten Zellstoffwerke Pirna. Mit Verbot der Einleitung unbehandelter Abwässer in die Elbe vom 1. Juni 1990 endete hier die Produktion. Nach der Schließung erfolgte der Abriss einzelner Gebäude.
Im Juni 2019 stand das Werk auf Grund von Brandstiftung in Flammen. Um die 1.000 Grad müssen in der Halle, die am nächsten an der Elbe gelegen ist, beim Brand geherrscht haben. Erst stieg am Nachmittag heller Rauch auf, dann wurde er schnell schwarz. Farbeimer brannten, Dachpappe stand in Flammen. Die über 50 Feuerwehrleute aus Coswig und den Nachbarorten löschten aus der Luft mit der Drehleiter und vom Boden aus. Unmengen Wasser wurden in vier Leitungen aus der Elbe herangepumpt. Ruß verbreitete sich auf allen Wänden und ist war als schmieriges Schwarz überall zu sehen. Durch das fehlende Dach hat sich einiges verwaschen und ist nun noch stärker der Witterung ausgesetzt. Das Gelände von 24 Hektar wurde im Mai 2009 von den Stadträten als Bebauungsplan Nr.35 ausgewiesen und wartet nun auf seine Bebauung.
Stand: 16.08.2020
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