Ein riesiges Gelände mit mehreren verfallenen Häusern - Schule, Jungen- und Mädchenhaus, Villa usw! Man braucht schon einen gesamten Tag, um das ganze ehemalige Rittergut komplett inspizieren zu können.
Auch wenn sich damals in Bräunsdorf schlimmes zugetragen haben soll - es ist mit den Hinterlassenschaften der Menschen faszinierend, in diese Welt einzutauchen! 1664 erwarb Romanus Teller Bräunsdorf und führte es zu neuer Blüte. Er erweiterte das dort vorhandene Rittergut.
1808 kaufte die Familie Schubart von Kleefeld das Rittergut, war jedoch schon 1818 gezwungen, es wieder zu versteigern. Von nun an bestimmte die Anstalt das Leben und die Entwicklung des Dorfes und ein dritter Dorfteil, das Heimgelände, entstand abseits der bestehenden Dorfkerne in enger Verbindung zum Rittergut. Das Königreich Sachsen erwarb nun das Gut und wandelte 1824 in ein Landeswaisenhaus um. Später wurde es ausgebaut und zur Korrektionsanstalt für kriminelle Kinder. Die Aufseher trugen Uniformen und bei Entweichen eines Zöglings wurde eine alte Kanone abgefeuert, um die Flucht anzuzeigen. Nach dem Ersten Weltkrieg wandelte sich der Charakter der Anstalt hin zur Fürsorge und Erziehungsanstalt für Kinder, bis sie 1933 zur Korrektionsanstalt für „asoziale und arbeitsunwillige“ Erwachsene wurde, wobei man in Ver- und Bewahrte unterschied.
1945 wurde die Anstalt zum Jugendwerkhof, ab 1960, bis zur politischen Wende 1989, zum Spezialkinderheim für schwererziehbare Kinder. Der Betrieb wurde nach letzten Informationen gegen 2000 eingestellt. Es sollte zum einem Kongresszentrum umgebaut werden, was bis heute nicht geschah.
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